Pytheas – der griechische Entdecker des europäischen Westens

Der Grieche Pytheas lebte im 4. Jahrhundert vor Christus. Man weiss nur sehr wenig über ihn. Deshalb blieb er bis heute in der Geschichtsschreibung ziemlich unbekannt, obwohl er zu seiner Zeit ganz erstaunliche Leistungen erbrachte.

Offenbar wurde er um das Jahr 370 v. Chr. wahrscheinlich in der griechischen Kolonie Massilia – dem heutigen Marseille – geboren. Er war ein Seefahrer und  ein Karthograph und Geograph und jedenfalls auch ein Abenteurer. Während die Griechen zu dieser Zeit die Küstengegenden des Mittelmeeres schon recht gut kannten, war alles was darüber hinnausging für sie eine Terra incognita. Pytheas dürfte der erste Grieche gewesen sein, der die Gefilde des Mittelmeeres verließ und durch die „Säulen des Herkules“ – die heutige Straße von Gibraltar – das Mittelmeer hinter sich ließ und westwärts und sodann nordwärts ins Unbekannte hinaussegelte,  in die Weiten des Atlantiks.  Genau in jenen Jahren, in denen Alexander der Große an der Spitze seines gewaltigen Heeres im Osten tief nach Asien eindrang, erforschte Pytheas im Alleingang den Westen und Nordwesten des europäischen Kontinents.

Nach dem heutigen Stand der Forschung gelang ihm in dieser frühen Zeit ganz Erstaunliches:  Sein Schiff fuhr die Küsten des heutigen Spaniens und Frankreichs entlang und erreichte im Süden der Insel – wahrscheinlich in Cornwall – englischen Boden. Pytheas segelte um ganz England herum und drang bis nach Thule vor. (Ob es sich hiebei um die Hebriden Inseln handelt oder sogar um das weit entfertne Island ist unbekannt).

Nach seiner Rückkehr berichtete er in Griechenland von ganz fremdartigen Erscheinungen, die nie eines griechischen Menschen Auge erblickt hatte. Etwa vom Phänomen der Gezeiten,  des sich mit Flut und Ebbe hebenden und senkenden Meeresspiegels. Er erzählt von Himmelserscheinungen, die man im Mittelmeer nicht kannte – etwa von der Mitternachtssonne. Er konnte Ortsbestimmungen mit einem Winkelmeßgerät feststellen. Und er schilderte die Begegnungen mit völlig fremden Tieren, von denen man im Mittelmeer nichts wußte. Seine Berichte waren in den Augen seiner Zeitgenossen so bizarr, dass man ihnen zumeist keinen Glauben schenkte. Die von ihm angefertigten Landkarten der neuen Länder jedoch waren von einer ganz erstaunlichen Genauigkeit und bildeten die Grundlage für die ersten Landkarten der damaligen Welt, die Ptolemäus vorlegte.

Der neue Gehry-Turm in Arles

Arles ist eine sehr alte Stadt in Südfrankreich, eine römische Stadt. Schon im Altertum hatte sie große Bedeutung. Dorthin baute nun der große Architekt Frank Gehry – der auch das futuristische Museum in Bilbao errichtete – ein Museum in Form eines Turmes mit 56 Metern Höhe. Der Grundriss dieses Baues ist mit seiner runden Form eine Hommage an das antike römische Amphitheater in Arles.

Der Museumsturm ist an seiner Aussenfläche mit 11.000 Aluminiumplatten verkleidet. Diese in verschiedenen Winkel am Gebäude angeordneten Platten widerspiegeln die Farben der Umgebung in vielfältiger Weise. Sie reflektieren die Natur in ihren jeweiligen Farben und lassen das Gebäude ganz nach Lichteinfall und Wolkenstand zu verschiedenen Zeiten des Jahres und des Tages jeweils in anderen Farben erscheinen. Für Frank Gehry ist diese Architektur vor allem eine Referenz an die Kunst der Antike – eine Architektur, die in Menschen Gefühle hervorrufen soll. Der Turm wird keine 2.000 Jahre bestehen, wie es das alte Amphitheater tut, aber er ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Lichtfigur ihrer Umgebung, die den Menschen einfach Freude bereiten möge……