de Vereenigde Oostindische Compagnie / die Niederländische Ost-Indien-Company

Die Niederländische Ost-Indien-Company (Vereenigde Oostindische Compagnie = VOC ) war eine der bemerkenswertesten wirtschaftlichen Unternehmungen der gesamten Weltgeschichte.  Der 20. März 1620 sollte zu einem der wichtigsten Tage in der Geschichte der Niederlande werden – da schlossen sich holländische Kaufleute zusammen um die Stärke ihrer Handelsbeziehungen auf den Meeren zu erhöhen. Vom niederländischen Staat erhielt die Gesellschaft von Anfang an Hoheitsrechte in Landerwerb, Kriegsführung und Festungsbau. Zum Schutz ihrer Aktivitäten unterhielt die Gesellschaft umfangreiche Armeen.  Die VOC  wurde die größte Handelsunternehmung des 17. und 18. Jahrhunderts und hatte ihre Hauptsitze in Amsterdam und Middelburg. Die wichtigste Niederlassung in Übersee befand sich in Batavia auf Java. Man unterhielt auch Niederlassungen in Nagasaki, in Persien, Bengalen, auf der Insel Ceylon sowie in Kapstadt und Südindien.

Der wichtigste Geschäftszweig war der Gewürzhandel von den Ländern Hinterindiens nach Europa. Als erstes Unternehmen seiner Art bestand das Firmeneigentum in Aktien, die von niederländischen Kaufleuten gezeichnet wurden. Die Gewinnspannen betrugen in den Jahrzehnten der größten Erfolge des Unternehmens um die 1.500% !!!! – oder anders ausgedrückt: die Jahresgewinne machten 94% des Umsatzes aus. Möglich wurden derartige Erträge durch die Monopolposition, die sich die Gesellschaft aufgebaut hatte. Etwa 4.700 Schiffe unter Segel standen im Eigentum der Firma.

In Verfolgung der Geschäftsinteressen kam es immer wieder zu Einsätzen von Truppen der VOC – besonders in Standorten, an denen die großen Plantagen gelegen waren – die nicht selten in schlimmen Massakern an der heimischen Bevölkerung endeten. Wie man etwa aus der Geschichte Balis sehen kann.

Die Britische East India Company – nach ähnliche Prinzipien aufgebaut – konnte sich gegen die Handels- und Marktstärke der holländischen Company nicht wirklich durchsetzen. Die Niederländer blieben dominierend. Nach dem Vergleichswert des Goldpreises nach heutigen Gulden transportierte die Firma in den beiden Jahrhunderten ihres Bestehens Waren im Wert von € 320.000.000.000  /  € 320 Milliarden  zu den sagenhaften Gewinnspannen.

Um die Handelsaktivitäten auch auf die Gebiete jenseits des Atlantiks auszudehnen, wurde als Schwestergesellschaft die Geoctroyeerde West-Indische Compagnie (WIC), – die Niederländische Westindien Kompanie – gegründet. Deren Aktivitäten lagen in Amerika und in der Karibik wie auch in Westafrika.  Auch im Sklavenhandel war die Gesellschaft stark engagiert und unterhielt nur dafür 383 Sklavenschiffe. Als Handelsplatz für die Pelze von Bibern wurde 1626 New-Amsterdam durch die Niederländischen Westindien-Kompanie auf der Südspitze der Insel Manna-hata gegründet. 60 Gulden zahlte die Gesellschaft für den Landstrich der indianischen Urbevölkerung.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts begann sich das Blatt für die VOC allmählich zu wenden. Europäische Kunden fragten zunehmend neue Waren nach – etwa Tee, Seide, Porzellan – bei denen die Firma bei weitem nicht so stark war wie im bewährten Gewürzhandel. Die Rivalität mit England führte zu 4 Kriegen, die es den holländischen Handelsschiffen immer schwerer machten, den Ärmelkanal auf dem Wege zu ihren Heimathäfen zu durchfahren. Um sich greifende Korruption zerstörte die Firma von innen heraus.  Das Ende der East-India-Company kam dann 1795 mit dem Einmarsch französischer Truppen in den Niederlanden. Sie hatte fast 200 Jahre bestanden.

Noch heute kann man in den Städten Hollands viele alte Patrizierhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert sehen, die mit den Gewinnen der VOC und der WIC  errichtet wurden. Unter den Stadtkanälen Amsterdams ist die prächtige Heerengracht  (die Gracht der Herren) der wichtigste und steht in der Bedeutung klar vor der Prinsengracht und der Keizersgracht. So kann man die Bedeutung des Kaufmannswesen in den alten Niederlanden noch heute vom Stadtbild Amsterdams ablesen.

Wasser ………………..

Wasser Urstoff der Welt. Ohne Wasser kein Leben. Ohne Wasser und Sonne kein Wasserkreislauf. H2O ist die wohl bekannteste chemische Formel.  Wasser existiert in drei Aggregatszuständen: flüssig ……. fest (Eis)…………..gasförmig (Dampf). Bei 100 Grad kocht es. Bei 0 Grad friert es. Wasser ist geruchlos und geschmacklos und auch farblos. 70% unserer Erde ist Wasser. 70% eines Menschen  ist Wasser. 97% unseres Wassers ist Salzwasser, 3% Süßwasser.  Wasser ist unser höchstes Gut.

Wasser ist Lebensmittel, Energiequelle, Verkehrsweg, Lebensraum

Regen / Schnee / Nässe  / Wasser im Inneren der Berge / Kavernen  / Süßwasser / Quellen  / Seen / Tümpel / Bäche  / Wasserfälle / Flüsse  / Ströme /  Mündungen  /  das Meer / Strömungen / Wasserwirbel  / Salzwasser / Auwälder / Gletscher / Golfstrom / Bäume als Wasserspeicher / sumpfige Wiesen / Schluchten / Kanons / Wasserkraft / Wassertropfen / Mangrovenwälder / Küsten / Inseln / Grundwasser / Feuchtbiotope / Ebbe und Flut / Gezeitenkraftwerk / Taufbecken / Hydranten / Dehydrierung / Woda das Wässerchen / Kraulen / Kajak Vierer / Sauneaufgu´/ Dusche / Schwallbrause / Wasserschlauch / Strahl / Haare waschen / Durst / Kneippkuren / Dampfmaschinen / die Brigach und die Brege / Trockenheit / Sahara / Gefrierpunkt / Tau / Eishöhlen / Schmelze / Seehöhe / Wasserscheide / Brücken / Niederschläge / Trinkwasser / 2. Wiener Hochquellenwasserleitung / Lofoten / Aquarell /Donaudampfschifffahrtsgesellschaft / Klimaanlage / Kanal / Kaprun /  Wasserspiegel / Geysir / Golden Gate / Pont Mirabeau / Tsunami / Schräge Wiesn am Donaukanal / Überfuhr / Plantschen / Dreimeterbrett / Hochstrahlbrunnen / Steppensee / Stille Wasser / tauchen / Rotgüldensee / San Pellegrino / löschen / Wassermangel / Grand Canyon / Hellbrunn / Niagara / Wasserkühlung / Suezkanal / Piraten / Trinkhalm / prickelnd / Guß / Durch / Glas / Schirm / trinken / Wasserturm / Pegelstände /Hahn / Spülung / Elbphilharmonie / Tanker / Heilwasser / Kreuzfahrtschiff / Taufbecken / Containerschiff / Weihwasser / Wasser und Brot / Amazonas / Schwimmreifen / Wassermusik / Yosemite / Polkappen / Überflutung / Wasserstandsmeldung / Aquädukte / Forellen / Tauchbecken / Tropfen / Delta / Venedig / die Stopfenreuther Au / Katamaran /  Lagunen / Heilquellwasser /  Regatta / zwischen Bodensee und Neusiedlersee, Regenbogen ………………

Wasser besitzt unglaubliche Eigenschaften. In größter Vielfalt. Gleichzeitig ist unser Wissen über Wasser nach wie vor recht begrenzt. Es ist ein höchst geheimnisvoller Stoff  https://de.wikipedia.org/wiki/Eigenschaften_des_Wassers

Der Bolero von Ravel

Der franzosische Komponist Maurice Ravel schrieb 1927 ein Musikstück für Orchester das gerade einmal 1/4 Stunde lang ist.  Es sollte das in der Gegenwart meistgespielte klassische Musikstück werden, das von allen großen Dirigenten und allen berühmten Orchestern immer wieder gespielt wird.  Es ist ein Tanz – ein spanischer Bolero. Das ist auch der Titel dieser Musik.

Es ist eine einfache Melodie in hoher Monotonie, die ganz leise  mit einem Solo einer kleiner Trommel beginnt, sich dann über alle Instrumente des Orchesters schleicht und dabei seine Intensität, seine Lautstärke, sein Klangvolumen immer mehr steigert bis zu einer orchestralen Explosion am Schluß.

Youtube bietet eine Videoauswahl des Boleros an:

https://www.google.at/search?q=youtube,+bolero+von+ravel&sxsrf=AOaemvK2WE4tZ32tjUPh3FMIUIcfHiEfHg:1640949894170&source=lnms&tbm=vid&sa=X&ved=2ahUKEwjB0qTc9o31AhUz7rsIHb2oAuMQ_AUoAXoECAEQAw&biw=1027&bih=933&dpr=1

Der Wirkung dieser Musik, die einzigartig ist, kann man sich nicht entziehen. In gewisser Weise gibt es im großen Raum der klassischen Musik keine zweite Komposition wie diese

 

…….perpetuum……….mobile……….

Dieses Substantiv bedeutet in der Übersetzung „das ununterbrochen Bewegliche“. Das Adjektiv perpetuus kann mit „ununterbrochen“ übersetzt werden, während „mobilis“ „beweglich“ bedeutet.

Ein Perpetuum Mobile ist eine utopische Maschine die ohne jegliche Zufuhr von Energie andauernd in Bewegung bleibt oder sogar Arbeit verrichten kann. Nach den geltenden Gesetzen der Physik ist dies jedoch nicht möglich – sie erlauben keine solche Maschine, weil sie dem Energieerhaltungsgesetz – dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik – widerspricht.

Versuche, ein Perpetuum Mobile zu bauen –  etwa eine Pumpe, die Wasser nach oben pumpt und dann über ein Wasserrad von einem Teil dieses Wassers angetrieben wird –  scheiterten ausnahmslos, da durch den eintretenden Energieverlust der gesamte Prozess früher oder später zum Erliegen kommt –  „mobiile“ ohne „perpetuum“.  Den Nachweis der physikalischen Unmöglichkeit eines „Perpettums Mobile“ lieferte niemand Geringerer als Leonardo da Vinci.  Bereits im Jahr 1775 beschloß die Pariser Akademie der Wissenschaften, keine Patentanträge auf ein Perpetuum Mobile mehr entgegenzunehmen.

 

 

Eichkätzchen

Eichkätzchen /  Eichhörnchen gehören wohl zu den größten Sympathieträger in der heimischen Tierwelt. Bei einem Gewicht von etwa 1/4 kg und einer Größe von 25 cm bei einem buschigen Schwanz mit noch einmal 25 cm Länge gehören zu zu den allergeschicktesten Lebenwesen. Sie sind die besten und schnellsten Kletterer die man sich vorstellen kann. Sie benutzen sogar ganz dünne Ästchen zur Fortbewegung und können ohne viele Mühe im Sprung Entfernungen von 4 bis 5 Metern zurücklegen – das 20fache  (!!) ihrer Körpergröße. Bei den Sprüngen dient ihnen ihr ausgeprägter Schwanz zur Steuerung des Sprunges. Ebenso geschickt sind sie beim Hinauf- aber genauso beim Hinunterlaufen an Baumstämmen. Dabei sind sie so gut wie allen anderen Tieren haushoch überlegen.

Sind sie bei uns uneingeschränkt beliebt, ist dies in anderen Gegenden nicht immer so. Bei den Amerikanern haben sie den Ruf von Kellerratten. Und nicht selten wird dort auf sie geschossen.

Bei uns sind diese tagesaktiven Lebewesen – die ein einzelgängerischen Leben leben – sehr scheue Tiere. Bewegt sich ein Menschn nur etwas in ihre Richtung, machen sie sich sofort in sichere Distanz davon. Das allerdings ist nicht überall  so. Ihre Lernfähigkeit beweisen Eichkätzchen im Botanischen Garten zu Wien, wo sie in großer Zahl leben. Sie rennen und springen dort auf Menschen zu, ganz so als ob das ihre natürlichste Lebensweise wäre. Hält ein Mensch ein Stück kleine Nahrung – etwa eine Haselnuß – für sie in der Hand, laufen sie hin und nehmen ihm die Nuss mit ihren kleinen Vorderpfoten aus der Hand.

Kalte Winter in denen wir sie auch oft beobachten können überstehen sie ausgezeichnet auf Grund der Nahrungsvorräte, die sie das gesamte übrige Jahre hindurch sammeln und vergraben. Und finden auch bei Schnee die meisten dieser ihrer alten Verstecke mühelos.

Das Genie Kurt Gödel

Kurt Gödel – geboren 1906 in Brünn in der Habsburger Monarchie – war ein österreichischer Mathematiker der im Zuge seines Studiums an der Wiener Universität Anschluß an den von Moritz Schlick gegründeten Wiener Kreis fand, der sich der Verwissenschaftlichung der Philosophie durch den Einsatz mahematischer Methoden der Logik verschrieb. Die Studien Gödels folgten zunächst den Arbeiten von David Hilbert, der daran arbeitete, die Widerspruchsfreiheit der Mathematik darzustellen, was auch bald breite Anerkennung fand.

Gödel wurde Dozent für Mathematik an der Universität Wien. Obwohl nicht Jude, war er in Wien immer Wieder Anpöbelungen von Menschen ausgesetzt, die ihn als Vertreter einer Wissenschaft, die als „verjudet“ galt, ansahen. Nach dem „Anschluß“ Österreichs 1938 an das Deutsche Reich verlor Gödel seine universitäre Stellung. Er heiratete im selben Jahr Adele Porkert und beschloß, Österreich – inzwischen zur Ostmark geworden – zu verlassen.  Mit der Transsibirischen Eisenbahn erreichte er durch die Sowjetunion fahrend schließlich Japan und von dort aus die USA. Da er schon einen in Fachkreisen bekannten Namen hatte, gelang ist ihm, sich an der angesehenen Universität Princeton in New Jersey anzusiedeln, an der auch schon der um 25 Jahre ältere Albert Einstein lehrte.

Gödel fiel schon früh durch mehrere Arbeiten zu verschiedenen Aspekten der Mathematik, insbesondere zur Logik, in Fachkreisen auf. Seine wissenschaftliche Sternstunde ergab sich aus seinem Gedanken, mit den Methoden seines Faches der Mathematik die Widerspruchsfreiheit dieser Wissenschaft zu untersuchen. Aus diesem Gedanken entstand sobald ein Theorem, dass unter dem Titel „der Gödel’sche Unvollständigkeitssatz“ in die Geschichte seines Faches eingehen sollte. Mit seiner Arbeit zeigte Gödel mit mathematischen Methoden, dass der Einsatz eines Axiomensystems die Widerspruchsfreiheit der Mathematik nicht zu beweisen imstande ist. Er zeigte, dass es in der Mathematik immer wieder Aussagen gibt, die mit den Methoden der Mathematik weder bewiesen noch widerlegt werden können. Vom Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeit weg galt Gödel in der Fachwelt als unumschränktes Genie. Der Inhalt seiner Aufsehen erregenden Arbeit wurde sehr rasch in ihrem gesamten Umfang von der Fachwelt anerkannt.

Gödel fand in Princeton eine Anstellung am Institute for Advanced Studies, wo er auch sein gesamtes weiteres Leben verbringen sollte. Von 1947 an war er amerikanischer Staatsbürger.

Es entstand dort auch eine Freundschaft mit Albert Einstein, mit dem er eine intensive viele Jahre anhaltende Diskussion über physikalisch-mathematische Fragen und Probleme kultivierte, in der sich beide – oft in gemeinsamen Sparziergängen auf dem grünen Campus in Princeton –  gegenseitig befruchteten.

Kurt Gödel starb 1977 in Princeton.

Brunelleschis Kuppel

Im Jahre 1296 entschloss man sich in Florenz zum Bau eines Domes und noch im selben Jahr wurde mit seinem Bau begonnen. Nach 80jähriger Bauzeit unter Verantwortung der Florentiner Wollweberzunft wurde das Langhaus 1379 für Gottesdienste in Gebrauch genommen. Der berühmte Maler und Universalkünstler Giotto hatte dazu einen Campanile errichtet. Allein – der Dom hatte noch keine Kuppel. Zu deren Bau veranstaltete die Gemeinde Flozenz einen Architektenwettbewerb.  Der Flozentiner Goldschmied Filippo Brunelleschi

beteiligt sich an diesem Wettbewerb. Bei der Anfertigung der großen Bronzetüren des Baptisteriums war er noch Lorenzo Ghiberti unterlegen. Jetzt aber gewann er den Wettbewerb um die Errichtung der Kuppel.

Sie sollte einen unglaublichen Durchmesser von 45 m und eine Höhe von 107 m haben. Noch nie zuvor war eine derat gewaltige Kuppel gebaut worden. Viele Architekten und Baumeister hielten die Verwirklichung solcher Dimensionen für nicht möglich. Bruenlleschi jedoch legte den Entwurf vor, die vorsah, dass zwei ineinander liegende Schalen gebaut werden sollten. Pate stand bei all dem das römische Pantheon ein Wunder das Baukunst des Altertums. Die Errichtung dieses einmaligen Bauwerks erfolgt dann ohne dass man ein Gerüst dafür benötigt. Das Ergebnis war ein einzigartiges Bauwerk, das viele als den wahren Höhepunkt der Renaissance ansehen.

Pytheas – der griechische Entdecker des europäischen Westens

Der Grieche Pytheas lebte im 4. Jahrhundert vor Christus. Man weiss nur sehr wenig über ihn. Deshalb blieb er bis heute in der Geschichtsschreibung ziemlich unbekannt, obwohl er zu seiner Zeit ganz erstaunliche Leistungen erbrachte.

Offenbar wurde er um das Jahr 370 v. Chr. wahrscheinlich in der griechischen Kolonie Massilia – dem heutigen Marseille – geboren. Er war ein Seefahrer und  ein Karthograph und Geograph und jedenfalls auch ein Abenteurer. Während die Griechen zu dieser Zeit die Küstengegenden des Mittelmeeres schon recht gut kannten, war alles was darüber hinnausging für sie eine Terra incognita. Pytheas dürfte der erste Grieche gewesen sein, der die Gefilde des Mittelmeeres verließ und durch die „Säulen des Herkules“ – die heutige Straße von Gibraltar – das Mittelmeer hinter sich ließ und westwärts und sodann nordwärts ins Unbekannte hinaussegelte,  in die Weiten des Atlantiks.  Genau in jenen Jahren, in denen Alexander der Große an der Spitze seines gewaltigen Heeres im Osten tief nach Asien eindrang, erforschte Pytheas im Alleingang den Westen und Nordwesten des europäischen Kontinents.

Nach dem heutigen Stand der Forschung gelang ihm in dieser frühen Zeit ganz Erstaunliches:  Sein Schiff fuhr die Küsten des heutigen Spaniens und Frankreichs entlang und erreichte im Süden der Insel – wahrscheinlich in Cornwall – englischen Boden. Pytheas segelte um ganz England herum und drang bis nach Thule vor. (Ob es sich hiebei um die Hebriden Inseln handelt oder sogar um das weit entfertne Island ist unbekannt).

Nach seiner Rückkehr berichtete er in Griechenland von ganz fremdartigen Erscheinungen, die nie eines griechischen Menschen Auge erblickt hatte. Etwa vom Phänomen der Gezeiten,  des sich mit Flut und Ebbe hebenden und senkenden Meeresspiegels. Er erzählt von Himmelserscheinungen, die man im Mittelmeer nicht kannte – etwa von der Mitternachtssonne. Er konnte Ortsbestimmungen mit einem Winkelmeßgerät feststellen. Und er schilderte die Begegnungen mit völlig fremden Tieren, von denen man im Mittelmeer nichts wußte. Seine Berichte waren in den Augen seiner Zeitgenossen so bizarr, dass man ihnen zumeist keinen Glauben schenkte. Die von ihm angefertigten Landkarten der neuen Länder jedoch waren von einer ganz erstaunlichen Genauigkeit und bildeten die Grundlage für die ersten Landkarten der damaligen Welt, die Ptolemäus vorlegte.

Der neue Gehry-Turm in Arles

Arles ist eine sehr alte Stadt in Südfrankreich, eine römische Stadt. Schon im Altertum hatte sie große Bedeutung. Dorthin baute nun der große Architekt Frank Gehry – der auch das futuristische Museum in Bilbao errichtete – ein Museum in Form eines Turmes mit 56 Metern Höhe. Der Grundriss dieses Baues ist mit seiner runden Form eine Hommage an das antike römische Amphitheater in Arles.

Der Museumsturm ist an seiner Aussenfläche mit 11.000 Aluminiumplatten verkleidet. Diese in verschiedenen Winkel am Gebäude angeordneten Platten widerspiegeln die Farben der Umgebung in vielfältiger Weise. Sie reflektieren die Natur in ihren jeweiligen Farben und lassen das Gebäude ganz nach Lichteinfall und Wolkenstand zu verschiedenen Zeiten des Jahres und des Tages jeweils in anderen Farben erscheinen. Für Frank Gehry ist diese Architektur vor allem eine Referenz an die Kunst der Antike – eine Architektur, die in Menschen Gefühle hervorrufen soll. Der Turm wird keine 2.000 Jahre bestehen, wie es das alte Amphitheater tut, aber er ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Lichtfigur ihrer Umgebung, die den Menschen einfach Freude bereiten möge……

Der einzigartige Mauersegler

Die auch bei uns heimischen, im Gefieder auf den ersten Blick völlig  unscheinbaren  Mauersegler stellen selbst in der wunderbaren Vogelwelt einzigartige Geschöpfe dar.  Sie sind den Schwalben verwandt und zumeist zwischen 17 und 18 cm groß und werden bis zu 20 Jahre alt. Ihre Nistplätze liegen oft in alten Gemäuern („Mauern“) oder Dächern.  Freilich: obwohl unsere Breitengrade die bevorzugten Lebenshabitate dieser Vögel sind, bekommt man sie nur äußerst selten zu Gesicht – verbringen sie doch die allermeiste Zeit ihres Lebens fliegend  in der Luft (= Aeronauten).  Dort in den Lüften können sie sich über sehr lange Zeiträume hinweg aufhalten, ohne auf den Boden zurückzukehren.  Sie fressen und trinken in der Luft und schlafen (!!!)  in der Luft. Sie können auch über ganz lange Strecken ohne Energieaufwand gleiten („segeln“) und steigen immer wieder in Höhen von 2.000 m in die Lüfte.  Selbst ihre Paarungen erfolgen im Fliegen.  Mauersegler sind Zugvögel.  Zum Brüten leben sie etwa 3 1/2 Monate in unseren Breitengraden.  Die Wintermonate verbringen sie im Süden,  zumeist auf dem afrikanischen Kontinent, nicht selten im südlichen Afrika und legen zwischen hier und dort alljährlich sehr lange Flugstrecken zurück. Während ihres Lebens können sie 4 Mio km (!!!)  zurücklegen – was der 10fachen Entfernung von der Erde zum Mond entspricht. Auch erreichen Mauersegler Geschwindigkeiten von bis zu 200km/h (!!!). Ihre Füsse sind äußerst klein und verschwinden während des Fluges vollkommen unter dem Gefieder.