Die Schönheit der Fibonacci Zahlen prägt die Natur

Die Fibonacci-Folge ist eine Zahlenreihe, bei der jede Zahl die Summe der beiden vorhergehenden ist (1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, …). Sie wurde nach Leonardo Fibonacci benannt, der sie 1202 zur Beschreibung des Wachstums einer Kaninchenpopulation einführte. Die Folge war jedoch schon in der Antike bekannt und wurde später als universelles mathematisches Muster erkannt, das in vielen natürlichen Prozessen auftritt

.Fibonacci-Zahlen als Naturgesetz

Die besondere Wirkung der Fibonacci-Zahlen in der Natur liegt darin, dass sie ein grundlegendes Wachstumsmuster abbilden. Viele biologische Strukturen und Prozesse folgen diesem Prinzip, weil es eine effiziente und harmonische Verteilung von Ressourcen ermöglicht. Die Mathematik der Fibonacci-Folge spiegelt sich in der sogenannten Phyllotaxis wider – der Anordnung von Blättern, Blüten oder Samen an Pflanzenstängeln

Beispiele aus der Natur

Blatt- und Blütenanordnung (Phyllotaxis): Die Anzahl der Spiralen, in denen Blätter, Samen oder Schuppen an Pflanzen angeordnet sind, entspricht oft aufeinanderfolgenden Fibonacci-Zahlen (z.B. 3, 5, 8, 13, 21, 34). Dies ist bei Sonnenblumen, Tannenzapfen, Ananas und vielen anderen Pflanzen zu beobachten. Die spiralförmige Anordnung sorgt dafür, dass jedes Blatt möglichst viel Licht erhält und Schattenwurf minimiert wird

  • Blütenblätter: Viele Blumenarten haben eine Anzahl von Blütenblättern, die einer Fibonacci-Zahl entspricht, wie etwa 3, 5, 8, 13, 21, 34 oder 55
  • Fruchtstände: Die Schuppen von Fichtenzapfen oder die Samenanordnung in Sonnenblumen zeigen ebenfalls diese Zahlenfolge
  • Die Wirkung des „Geistes“ der Fibonacci-Zahlen in der Natur kann als Ausdruck einer universellen Gesetzmäßigkeit verstanden werden, die Wachstum, Effizienz und Harmonie fördert. Die Natur nutzt diese mathematischen Prinzipien nicht bewusst, sondern sie entstehen als Folge evolutionärer Optimierung. Die Fibonacci-Folge ist somit kein mystisches Prinzip, sondern ein natürliches Ergebnis von Prozessen, die auf einfachen, wiederholbaren Regeln beruhen
  • Man möchte fast meinen, dass ohne der Natur die Mathematik nie entstanden wäre. So verblüfft uns die Natur immer wieder mit Gesetzmäßigkeiten, die auf mathematische Strukturen zurückzuführen sind.

Fazit

Die Fibonacci-Zahlen wirken in der Natur als mathematisches Grundmuster, das sich in vielen biologischen Strukturen und Prozessen wiederfindet. Sie ermöglichen eine effiziente, harmonische und ästhetisch ansprechende Organisation von Wachstum und Verteilung – ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Mathematik und Natur

Spinozas Gott

Spinozas Gottesverständnis
Spinozas Konzept von Gott revolutioniert die Vorstellung von Göttlichkeit, indem es sie mit der Totalität der Existenz gleichsetzt – zusammengefasst im Ausdruck Deus sive Natura („Gott oder Natur“). Dieses Modell bricht radikal mit traditionell-theistischen Ansichten: Gott ist kein transzendenter Schöpfer, sondern die unendliche, immanente „Substanz“, aus der alle Wirklichkeit besteht. Für Spinozas ist Gott nicht der tranzendentale Schöpfer, sondern ident mit der Natur im Ganzen. Gott ist die Summe aller Dinge um uns herum. So wurde Spinoza zum Schöpfer des „Pantheismus“.

Kernaspekte von Spinozas Gott

  1. Monismus: Gott ist die einzige Substanz – unendlich, selbstverursacht (causa sui) –, während alles andere („Modi“) nur Zustände dieser Substanz sind.
  2. Attribute: Gott äußert sich in unendlichen Attributen, von denen Menschen jedoch nur zwei erkennen: Denken und Ausdehnung (Materie).
  3. Determinismus: Alles Geschehen folgt notwendig aus Gottes Natur, vergleichbar mit mathematischen Wahrheiten (z. B. die Winkelsumme eines Dreiecks).
  4. Immanenz: Gott handelt nicht zielgerichtet oder willkürlich, sondern erhält das Universum durch natürliche Gesetze.

Unterschiede zur traditionellen Theologie

  • Keine Transzendenz: Gott ist nicht von der Schöpfung getrennt, sondern identisch mit der Natur.
  • Kein Anthropomorphismus: Kein persönlicher, fürsorglicher Gott, sondern ein unpersönliches Prinzip.
  • Kein freier Wille: Gottes „Handeln“ ist kein bewusster Entschluss, sondern folgt zwangsläufig aus seinem Wesen.

Diese pantheistische Sichtweise – von Zeitgenossen oft als „Atheismus“ verunglimpft – verwischt die Grenze zwischen Heiligem und Profanem. Für Spinoza ist Gott die deterministische Ordnung der Natur selbst, die sich in ewiger Vernunft offenbart.

Einstein – „der tiefreligiöse Ungläubige“ – hatte nicht denselben Gott wie der Papst: „ Ich glaube an Spinozas Gott, der sich in der geordneten Harmonie des Seienden offenbart, nicht an einen Gott, der sich mit den Schicksalen und Handlungen der Menschen befasst.“

Gravitation – die geheimnisvolle Kraft in Allem

Die Gravitation – auch Schwerkraft genannt – ist eine Urkraft von Allem was wir kennen. Gravitation, auch als Massenanziehung oder Gravitationskraft bezeichnet, ist eine der vier fundamentalen Kräfte der Physik (neben der Gravitation der Magnetismus und die starke und die schwache Wechselwirkungt). Sie beschreibt die gegenseitige Anziehung von Körpern aufgrund ihrer Masse. Diese Kraft wirkt auf alle Objekte mit Masse und hat eine unbegrenzte Reichweite, nimmt jedoch mit zunehmender Entfernung ab. Im Gegensatz zu elektrischen oder magnetischen Kräften lässt sie sich nicht abschirmen.

Auf der Erde bewirkt die Gravitation (Erdanziehungskraft), dass alle Körper nach „unten“, d. h. in Richtung Erdmittelpunkt, fallen, sofern sie nicht durch andere Kräfte daran gehindert werden. Im Sonnensystem bestimmt die Gravitation die Bahnen der Planeten, Monde, Satelliten und Kometen und im Kosmos die Bildung von Sternen und Galaxien sowie dessen Entwicklung im Großen.

Eigenschaften der Gravitation: Universelle Anziehungskraft: Alle Körper mit Masse ziehen sich gegenseitig an, z. B. Erde und Mond.
Unbegrenzte Reichweite: Gravitation wirkt über große Distanzen, z. B. zwischen Sternen und Galaxien

Gravitation spielt eine zentrale Rolle in der Struktur und Entwicklung des Universums und ist essenziell für Phänomene wie den Umlauf von Planeten, Gezeiten und den kosmischen Aufbau

Die Gravitation wurde erstmals systematisch von Galileo Galilei (1564–1642) erforscht. Er führte Experimente durch, um die Bewegungen von Körpern unter dem Einfluss der Schwerkraft zu verstehen, wie etwa Fallexperimente und Untersuchungen mit Pendeln und schiefen Ebenen

.Die erste umfassende Theorie der Gravitation stammt von Isaac Newton (1643–1727). Newton formulierte das Gravitationsgesetz in seinem Werk Philosophiae Naturalis Principia Mathematica (1687). Er beschrieb die Gravitation als eine universelle Kraft, die zwischen zwei Massen wirkt und deren Stärke proportional zur Masse und umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstandes ist

    Die Wirkungen der Gravitation sind für den menschlichen Geist nicht fassbar. Etwa der Umstand, dass sich kosmische Körper (Sterne, Planeten) über Millionen von Kilometern anziehen und in den Umlaufbahnen halten.

    Der Antikythera-Mechanismus / der 1. Computer der Weltgeschichte?

    Im Jahr 1900 fanden Taucher in einem Schiffswrack vor der Insel Antikythera einen Torso aus Steinen und Metall in der Größe einer Schuhschachtel. Nach seinem Fundort erhielt dieses Gerät den Namen Antikythera-Mechanismus. Archäologen bestimmten den Zeitpunkt des Sinkens dieses Schiffes mit etwa dem Jahr 70 v.Chr.

    Zunächst konnte niemand etwas anfangen mit diesem rostigen und zerfallenen Gegenstand. in den nächsten Jahrzehnten befassten sich verschiedenste Wissenschaftler mit dem Fund, der neben dem Kernstück 81 weitere Fragmente aufwies. Im Laufe der Forschungen ging die Deutung allmählich zur Auffassung, dass es sich um einen antiken Mechanismus handeln würde, mit dem astronomische Daten feststellbar gewesen sein konnten. Man sah in diesem Gerät eine Art analogen Rechner, dessen Funktionsweise aber im Dunkeln blieb. Die dort bruchstückhaft enthaltenen Schriftzeichen führten allmählich zur Ausdeutung als eine Art astronomischer Uhr. Es waren darauf auch offenkundig die im damaligen Griechenland schon bekannten 5 Planeten auszumachen.

    Es wurden auch Versuche gemacht, gemäß den antiken Resten aus dem Schiffswrack zeitgenössische Nachbauten zu versuchen. Die Ergebnisse, wie sie heute vorliegen, zeigen einen komplexen Mechanismus, mit dem offenkundig Umlaufbahnen astronomischer Gebilde ebenso errechnet werden konnten, wie auch die Voraussage von Sonnenfinsternissen möglich gewesen sein sollte. Wenn diese Annahmen zutreffen, dann würde es sich beim Antikythera Mechanismus um ein absolut singuläres Gerät aus dem Altertum handeln, dessen technische Möglichkeiten auf damals vorhandenes Wissen schließen lassen, das sich auf der Welt erst 1.400 später wieder zeigen sollte. Es wären mit diesem Gerät schon vor über 2.000 Jahren Berechnungen möglich gewesen, die man bislang der Antike in keiner Weise zutraute. Aus diesem Grund wird kolloquial der Antikythera Mechanismus als der ersten Computer der Geschichte bezeichnet.

    Das Leben der Pflanzen

    Die Pflanzen machen 99,5% der Biomasse unseres Planeten aus!! Und sie sind Lebenwesen im besten Sinne dieses Wortes. Zwar sind sie zum Unterschied der Tiere an einen Standort gebunden, entfalten dort jedoch eine Fülle von Eigenschaften die Lebewesen ausmachen.

    Über lange Zeitläufe hinweg, hatten die Menschen ein völlig falsches Bild über Pflanzen. Sie sprachen ihnen kaum mehr Eigenschaften zu wie Steinen. Selbst der großen schwedische Botaniker Carl von Linné, der die Basis für die Systematisierung der Pflanzenwelt legte, unterschätzte das Leben der Pflanzen noch fundamental. Aber dieses Bild der Pflanzen wurde grundlegend durch ihre Erforschung immer mehr korrigiert.

    Dass sich Pflanzen vermehren können, wußte man schon seit Jahrhunderten. Aber erst in der jüngeren Vergangenheit erwuchs unser heutiges Wissen über die Wunderwelt der Lebenwesen „Pflanzen“. Klar – Pflanzen können sich nicht fortbewegen. Diese Eigenschaft entsprang der Evolution. Vor Jahrmillionen entstanden zwei unterschiedliche Wege des Lebens. Die eine Art entschied sich für ein Nomadentum. Daraus entwickelte sich die Tierwelt. Der andere Teil entschied sich für die Sesshaftigkeit – die Pflanzen. Sie verbringen ihr ganzes Leben im wahrsten Sinne eingewurzelt an der selben Stelle.

    So bildete sich auch ihr Körperbau. Die Pflanzlichen Körperfunktionen sind nicht wie bei allen tierischen Lebenwesen in spezialisierten Körperteilen enthalten, sondern modular aufgebaut im gesamten Körper verteilt. „Gehirn“ und „Lunge“ befinden sich quasi überall in der Pflanze. Eine Pflanze kann sich dadurch vollständig regenieren, auch wenn etwa große Teile der Pflanze vernichtet werden. Sie wächst immer wieder nach. Kein tierisches Lebewesen verfügt über diese Fähigkeit. Eine Pflanze ist teilbar – wir nicht.

    Die Welt der Pflanzen könnte ohne das Vorhandensein von Menschen problemlos weiterleben. Die Menschen hingegen sind von der Welt der Pflanzen in vielfältigen Formen abhängig und könnten ohne die Pflanzen nicht überleben. So etwa produzieren sie den für uns Menschen (und andere Tiere) lebenswichtigen Sauerstoff und binden CO2. Wir brauchen die Pflanzen, sie uns überhaupt nicht!!!

    Die Pflanzen sind auch die großen Lieferanten unserer Energieträger Holz, Kohle oder Erdöl. Sie alle konnten nur durch die pflanzliche Photosynthese entstehen, zu der die Pflanzen durch das Sonnenlicht fähig ist. Pflenzen sind das Verbindungsglied zwischen Sonne und Erde.

    Obwohl Pflanzen zumeist keine Sinnesorgane in unserem Sinne haben (wie Augen, Ohren), verfügen sie dennoch über ein breites Spektrum von Sinnen, das vielfältiger ist, als das menschliche.

    Verschiedene Pflanzen kämpfen unentwegt mit anderen Pflanzen um ihren Platz an der Sonne und versuchen ständig, aus dem Schatten anderer Pflanzen hinauszuwachsen. Und sie kämpfen mit der Ausbreitung ihrer Wurzeln um das Wasser in der Erde.

    Sie haben auch vielfältige unterschiedliche Formen von Kommunikation miteinander entwickelt. Es existieren auch Formen der Kommunikation gegenüer der Tierwelt, insbesondere gegenüber Insekten.

    Wir Menschen tun gut daran, solchen Formen des Lebens auch Intelligenz zuzugestehen. Es gibt auf dieser Welt eben auch höchst vielfältige Formen von Intelligenz, die Leben sichern und über die menschliche Definition von Intelligenz hinausgehen. Pfllanzen lehren uns Bescheidenheit…….

    Blockchain

    Die Blockchain-Technologie wurde 2008 von einer offenbar japanischen Person erfunden, die sich das Pseudonym Satoshi Nakamoto zulegte und in einem White Paper das Verfahren erstmalig erläuterte.

    Bei einer Blockchain handelt es sich im Prinzip um eine breit vernetzte Datenbank mit vielen Teilnehmern zur Verteilung von Daten unterschiedlichster Art. Alle Daten werden in einer Blockchin gespeichert und verschlüsselt an das gesamte Netzwerk in kürzester Zeit verteilt. Durch die dezentrale Verteilung ist alles vor Manipulation geschützt. Jede Datentransaktion wird so gespeichert, dass eine nachträgliche Analyse jederzeit ebenso wie die Indentifikation aller Vertragspartner möglich ist. Kernüberlegung dieser gesamten Datenlogistik ist, dass es keine alle die Transaktionen organisierende Zentralstelle gibt. Ihre Bekanntheit verdankt die Blockchain vor allem dem Ersteinsatz bei der Kryptowährung Bitcoin.

    Das Blockchains-System bietet vor allem die Vorteile an Geschwindigkeit und Sicherheit, Datenintegrität, Rückverfolgbarkeit alles Transaktionen und totaler Transparenz. Der Einsatz der Blockchains-Technologie erfolgt vor allem bei internationalen Finanztransaktionen, im Gesundheitswesen beim Handling mit Patientendaten, im Bereich des Identitäsmanagements bei Ausweisdokumenten, zur Vermeidung von Geldwäsche, in der Warenverteilung von Lieferketten, im Einsatz der unterschiedlichsten Erzeugungskapazitäten im Energiemarkt, bei digitalen Wahlen u.a.

    Blockchain verwendet ein gemeinsames und unveränderliches Register, auf das nur Mitglieder mit einer entsprechenden Genehmigung zugreifen können. Blockchain wird manchmal als „vertrauensloses“ Netzwerk bezeichnet – nicht, weil die Geschäftspartner einander nicht vertrauen, sondern  weil sie es nicht müssen.

    Dieses Vertrauen beruht auf der erhöhten Sicherheit, der größeren Transparenz und der sofortigen Rückverfolgbarkeit von Blockchain. . Durch die erhebliche Reduzierung von Papierkram und Fehlern senkt Blockchain die Gemeinkosten und Transaktionskosten erheblich und verringert oder beseitigt die Notwendigkeit von Dritten oder Mittelsmännern zur Überprüfung von Transaktionen.

    Durch alle diese Eigenschaften bietet die Blockchain-Technologie zahlreichen Unternehmungen und staatlichen Instanzen vielfältige Möglichkeiten der Datenlogistik und stellt ein gewaltiges Zukunftspotential in diesen Feldern dar.

    Das 1.000 Jahre alte Doomsday-Book

    Nach der Schlacht bei Hastings 1066 wurde Wilhelm der Eroberer König von England. Wie alle Könige brauchte er ständig Geld und Soldaten. Deshalb faßte er den Entschluß, ab etwa dem Jahr 1085 den gesamten Besitz, den es in Englang an Grund und Boden gab, zu erfassen, um eine Grundlage für die Einhebung von Steuern darauf zu besitzen. Ebenso ließ er alle männlichen Bewohner registrieren, um sie als Soldaten für seine militärischen Unternehmungen zu Verfügung zu haben.

    Über die Zeiten hinweg hatte sich durch Gewohnheitsrechte eine Struktur an Eigentum von Boden und Häusern gebildet, die nirgendwo schriftlich festgehalten worden war. Adelige und Bauern verfügten über Grund und Boden und diese Rechte gingen jeweils auf deren Nachkommen über. Durch das Anlegen des Doomsday-Buches wurde nun durch den König eine rechtsverbindliche Grundlage dieser Eigentumsverhältnisse geschaffen, die zugleich als Besteuerungsgrundlage für den König diente.

    Auf dieser Basis entwickelte sich in der Folge das englische Schatzamt (Exchequer), das die Einnahmen der Steuern auf dieser Basis organisierte. Die Ergenisse dieser binnen nur weniger Monate von Ausgesandten des Königs erstellten Verzeichnisse waren ab nun eine gültige Rechtsgrundlage für die Eigentumsverhältnisse und offizielle Besteuerungsgrundlage zur Eintreibung.

    Aus dem Verzeichnen aller männlichen Einwohner und deren Hochschätzung für die Gesamtbevölkerung Englands ergab sich eine Einwohnerzahle von um die 2 Millionen. Die Verteilung der Heereslasten fußte auf den sog. Ritterlehen. Die Struktur brachte auch hervor, dass etwa die Hälfte des gesamten Landes nur 11 Personen zugerechnet wurde, die allesamt normannische Blutsverwandte des Königs waren.

    In das Doomsday-Buch wurden durch den König auch unzählige Regelungen aufgenomnen, die von nun an Gesetzesbestimmungen waren. So etwa wurde geregelt, „wer den Königsfrieden brach, konnte für vogelfrei erklärt“ werden (also von jedermann gerichtet) werden. Weilte der König in einer Stadt, so mußten 12 hochrangige Stadtbewohner den Schutz des Königs übernehmen. Ging der König auf die Jagd, so hatten ihn die Bürger mit Pferden und Waffen zu schützen.

    Amtlich gedruckt wurde das Doomsday-Book sodann 1783. Diese 1.000 Jahre alten Bestimmungen bilden auch heute noch die Grundlage des englischen Grundbuches und wurden zuletzt im Jahre 2.000 als CD-ROM Doomsday-Explorer aufgelegt.

    Martin Luther übersetzt die Bibel ……..

    Der große deutsche Kirchenreformator Marin Luther fühlte in sich Zeit seines Lebens das Bedürfnis, die Bibel in die deutsche Sprache zu übersetzen. Er tat dies dann zwischen dem Jahr 1522 und dem Jahr 1534 und benötigte 12 Jahre für diese Arbeit. Das Alte Testament wurde von Luther aus der althebräischen und der aramäischen Sprache und das Neue Testament aus der altgriechischen Sprache ins Deutsche übersetzt. Diese Arbeit vollbrachte Martin Luther auf der Wartburg, in der er nach dem Reichstag von Worms in Sicherheit gebracht worden war. Um diese gewaltige Arbeit zu vollbringen, scharte Luther ein Team von Fachleuten um sich, wodurch der zuletzt vorliegende Text als Gemeinschaftsarbeit Vieler unter Leitung Martin Luthers angesehen werden kann.

    Zwar war Luthers Bibel nicht der erste Versuch, biblische Texte in deutscher Sprache vorzulegen, jedoch war Luthers Arbeit der umfassendste Versuch. Quasi als Nebenprodukt der Vorlage der gesamten Bibel in deutscher Sprache schuf Martin Luther praktisch dadurch zum ersten Male eine Sprache, die sich sodann in allen deutschen Landen durchsetzte. Zuvor gab es de facto keine gesamtdeutsche Sprache, da es auch kein einheitliches Reich gab, sondern Deutschland in viele selbständige Fürstentümer zerfiel.

    Luthers Antrieb, die gesamte Bibel in deutscher Sprache zu erarbeiten, entsprang seinem Wunsch, wonach die Texte der Bibel nicht nur für Gebildete zugänglich sein sollten, sondern nach Überwindung all der Sprachbarrieren nun einen Text auch für die weiten Teile des ungebildeten Volkes zur Verfügung zu haben. Durch die Erfindung des Buchdrucks mittels beweglicher Lettern durch Johannes Gutenberg in Mainz, konnte es nun auch rasch zu einer Vorlage der Bibel in hoher Zahl gedruckter Exemplare kommen. Zuvor war die Bibel nur in Handschriften vorliegend gewesen. Die nun gedruckten Bibeln verbreiteten sich rasend schnell im Volk.

    Es war diese ungeheure Verbreitung dieses deutschen Bibeltextes, die nun dafür sorgte, dass von Luther gewählte sprachliche Ausdrucksweisen sich sehr rasch im Volke niederschlagen konnten. So etwa wählte Luther die Form, Hauptwörter auch innerhalb eines Textes groß zu schreiben und damit hervorzuheben. Überhaupt war Luthers gewählter deutscher Text von ihm sehr stark zum Vorlesen bestimmt, wodurch sich auch Luthers Übersetzungsstil an dieser ästethischen Kategorie ausrichtete. Luthers Formulierungen führte mit ihren Wortschöpfungen auch stark zu einer Ausweitung des Wortschatzes des deutschen Volkes.

    Das Kleroterion – die Verlosungsmaschine Athens im Altertum

    Im Alten Athen wurden öffentliche Ämter – insbesondere die der Richter – durch das Los bestimmt. Diese Richterkollegien bestanden jeweils aus einigen Geschworenen. Teilnahmeberechtigt in den Verfahren zur Bestimmung der Richter waren alle männlichen Bürger des Stadtstaates Athen über 30 Jahre. Von der Wahl ausgeschlossen waren alle Personen weiblichen Geschlechts und jene mit Sklavenstatus. Die Auswahl durch Losentscheid sollte vor allem bewirken, dass nicht wie bei einer Wahl wahrscheinlich besonders populäre Bürger oder solche mit großen rethorischem Geschick gewählt würden, sondern vielmehr in den Ämtern ein Querschnitt durch das Volk von Athen nach einem Zufallsprinzip entstand. Alle Teile des Volkes sollte in diesen Richterkollegien vertreten sein. Das Volk saß also quasi über sich selbst zu Gericht. Man wollte Richterämter auch nicht bloß in die Hände von dafür besonders ausgebildeten Personen legen, sondern sie vielmehr breit aus dem Volk rekrutieren. Bis zu 700 Richter jährlich wurden durch Losentscheid ausgesucht.

    Diese Philosophie des Losentscheides zur Bestimmung der Richter auf breiter Basis direkt aus dem Volke heraus wurden von den damals bedeutendsten Gelehrten Athens – von Aristotles angefangen – entwickelt und von ihren Nachfolgern jeweils gutgeheißen.

    Um den Losentscheid zu organisieren, wurde ein eigens für diesen Vorgang erdachtes und konstruiertes Gerät eingesetzt, eine Losmaschine: das Kleroterion. Dieses war ein etwa 1 Meter hoher Steinblock. in welchem waagrecht Namenstafeln von Athener Bürgern in Schlitze eingeschoben wurden. Senkrecht gab es ca. 20 solcher Schlitzreihen untereinander. Die Täfelchen mit den Namen jener Bürger, die sich für einen solchen Entscheid zur Verfügung stellten, wurden nach einem Zufallsverfahren in die Schlitze des Kleroterions eingeschoben. Sodann verwendete man weiße (= mit der Bedeutung: ausgesucht) und schwarze (= ausgeschieden) Kugeln, um mittels Losentscheid die jeweiligen Richter zu bestimmen. Bereits im 5- Jahrhundert v. Ch. wurden diese Verfahren eingesetzt.

    Über die Steuerung von Bewegungen des Körpers

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    Der Zentrale Mustergenerator (ZMG) – central pattern generator (cpg) – ist ein in der Wirbelsäule sitzendes Organ ohne dem Leben nicht möglich wäre. Er besteht aus neuronalen Schaltkreisen, die völlig selbständig Muskelkontraktionen erzeugen können. Sie spielen bei sämtlichen motorischen Vorgängen im Körper eine zentrale Rolle und steuern alle menschlichen Bewegungsabläufe wie Gehen, Laufen, Springen, Kauen, Atmen. Sie stellen natürliche Schrittmacher für körperliche Bewegungen und Abläufe dar. Wichtig dabei ist, dass diese Nervenzellen nicht von ihnen übergeschalteten Hinrzentren aktiviert werden müssen, sondern ihre Aktionspotenziale nach einem Startimpuls aus sich heraus selbständig und ohne von aussen gesteuert entsenden.

    Erst im Jahre 1911 wurde durch Experimente von Thomas Graham Brown gezeigt, dass die Grundmuster von Schritten durch das Rückenmark hergestellt werden, ohne dass es aus dem Gehirn kommender Befehle bedürfte. Im Jahr 1961 wurde durch Versuche an Heuschrecken nachgewiesen, dass das Rückenmark isoliert rhythmische Bewegungen erzeugen kann, die den Flug von Heuschrecken ermöglichen. Seitdem gibt es Hinweise auf das Vorhandensein zentraler Mustergeneratoren bei Wirbeltieren, wofür dann Elzbieta Jankowska in Göteborg den ersten Nachweis mit Katzen lieferte.

    Der Zentrale Mustergenerator mit seinen Bündeln an Nervenzellen, besitzt intrinsische Fähigkeiten zu rhythmischer Endladungstätigkeit. Er dient der Erzeugung sich wiederholender oder oszillierender Muster von Muskelaktivitäten und somit der Ausführung stereotyper Verhaltensmuster wie etwa die Beinbewegungen beim Gehen. Durch dieses biologische Wunder wrd es möglich, alle diese Bewegungen zu vollführen, ohne dabei das menschliche Gehirn in Anspruch nehmen zu müssen.