Kurt Gödel – geboren 1906 in Brünn in der Habsburger Monarchie – war ein österreichischer Mathematiker der im Zuge seines Studiums an der Wiener Universität Anschluß an den von Moritz Schlick gegründeten Wiener Kreis fand, der sich der Verwissenschaftlichung der Philosophie durch den Einsatz mahematischer Methoden der Logik verschrieb. Die Studien Gödels folgten zunächst den Arbeiten von David Hilbert, der daran arbeitete, die Widerspruchsfreiheit der Mathematik darzustellen, was auch bald breite Anerkennung fand.
Gödel wurde Dozent für Mathematik an der Universität Wien. Obwohl nicht Jude, war er in Wien immer Wieder Anpöbelungen von Menschen ausgesetzt, die ihn als Vertreter einer Wissenschaft, die als „verjudet“ galt, ansahen. Nach dem „Anschluß“ Österreichs 1938 an das Deutsche Reich verlor Gödel seine universitäre Stellung. Er heiratete im selben Jahr Adele Porkert und beschloß, Österreich – inzwischen zur Ostmark geworden – zu verlassen. Mit der Transsibirischen Eisenbahn erreichte er durch die Sowjetunion fahrend schließlich Japan und von dort aus die USA. Da er schon einen in Fachkreisen bekannten Namen hatte, gelang ist ihm, sich an der angesehenen Universität Princeton in New Jersey anzusiedeln, an der auch schon der um 25 Jahre ältere Albert Einstein lehrte.
Gödel fiel schon früh durch mehrere Arbeiten zu verschiedenen Aspekten der Mathematik, insbesondere zur Logik, in Fachkreisen auf. Seine wissenschaftliche Sternstunde ergab sich aus seinem Gedanken, mit den Methoden seines Faches der Mathematik die Widerspruchsfreiheit dieser Wissenschaft zu untersuchen. Aus diesem Gedanken entstand sobald ein Theorem, dass unter dem Titel „der Gödel’sche Unvollständigkeitssatz“ in die Geschichte seines Faches eingehen sollte. Mit seiner Arbeit zeigte Gödel mit mathematischen Methoden, dass der Einsatz eines Axiomensystems die Widerspruchsfreiheit der Mathematik nicht zu beweisen imstande ist. Er zeigte, dass es in der Mathematik immer wieder Aussagen gibt, die mit den Methoden der Mathematik weder bewiesen noch widerlegt werden können. Vom Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeit weg galt Gödel in der Fachwelt als unumschränktes Genie. Der Inhalt seiner Aufsehen erregenden Arbeit wurde sehr rasch in ihrem gesamten Umfang von der Fachwelt anerkannt.
Gödel fand in Princeton eine Anstellung am Institute for Advanced Studies, wo er auch sein gesamtes weiteres Leben verbringen sollte. Von 1947 an war er amerikanischer Staatsbürger.
Es entstand dort auch eine Freundschaft mit Albert Einstein, mit dem er eine intensive viele Jahre anhaltende Diskussion über physikalisch-mathematische Fragen und Probleme kultivierte, in der sich beide – oft in gemeinsamen Sparziergängen auf dem grünen Campus in Princeton – gegenseitig befruchteten.
Kurt Gödel starb 1977 in Princeton.