…….perpetuum……….mobile……….

Dieses Substantiv bedeutet in der Übersetzung „das ununterbrochen Bewegliche“. Das Adjektiv perpetuus kann mit „ununterbrochen“ übersetzt werden, während „mobilis“ „beweglich“ bedeutet.

Ein Perpetuum Mobile ist eine utopische Maschine die ohne jegliche Zufuhr von Energie andauernd in Bewegung bleibt oder sogar Arbeit verrichten kann. Nach den geltenden Gesetzen der Physik ist dies jedoch nicht möglich – sie erlauben keine solche Maschine, weil sie dem Energieerhaltungsgesetz – dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik – widerspricht.

Versuche, ein Perpetuum Mobile zu bauen –  etwa eine Pumpe, die Wasser nach oben pumpt und dann über ein Wasserrad von einem Teil dieses Wassers angetrieben wird –  scheiterten ausnahmslos, da durch den eintretenden Energieverlust der gesamte Prozess früher oder später zum Erliegen kommt –  „mobiile“ ohne „perpetuum“.  Den Nachweis der physikalischen Unmöglichkeit eines „Perpettums Mobile“ lieferte niemand Geringerer als Leonardo da Vinci.  Bereits im Jahr 1775 beschloß die Pariser Akademie der Wissenschaften, keine Patentanträge auf ein Perpetuum Mobile mehr entgegenzunehmen.

 

 

Eichkätzchen

Eichkätzchen /  Eichhörnchen gehören wohl zu den größten Sympathieträger in der heimischen Tierwelt. Bei einem Gewicht von etwa 1/4 kg und einer Größe von 25 cm bei einem buschigen Schwanz mit noch einmal 25 cm Länge gehören zu zu den allergeschicktesten Lebenwesen. Sie sind die besten und schnellsten Kletterer die man sich vorstellen kann. Sie benutzen sogar ganz dünne Ästchen zur Fortbewegung und können ohne viele Mühe im Sprung Entfernungen von 4 bis 5 Metern zurücklegen – das 20fache  (!!) ihrer Körpergröße. Bei den Sprüngen dient ihnen ihr ausgeprägter Schwanz zur Steuerung des Sprunges. Ebenso geschickt sind sie beim Hinauf- aber genauso beim Hinunterlaufen an Baumstämmen. Dabei sind sie so gut wie allen anderen Tieren haushoch überlegen.

Sind sie bei uns uneingeschränkt beliebt, ist dies in anderen Gegenden nicht immer so. Bei den Amerikanern haben sie den Ruf von Kellerratten. Und nicht selten wird dort auf sie geschossen.

Bei uns sind diese tagesaktiven Lebewesen – die ein einzelgängerischen Leben leben – sehr scheue Tiere. Bewegt sich ein Menschn nur etwas in ihre Richtung, machen sie sich sofort in sichere Distanz davon. Das allerdings ist nicht überall  so. Ihre Lernfähigkeit beweisen Eichkätzchen im Botanischen Garten zu Wien, wo sie in großer Zahl leben. Sie rennen und springen dort auf Menschen zu, ganz so als ob das ihre natürlichste Lebensweise wäre. Hält ein Mensch ein Stück kleine Nahrung – etwa eine Haselnuß – für sie in der Hand, laufen sie hin und nehmen ihm die Nuss mit ihren kleinen Vorderpfoten aus der Hand.

Kalte Winter in denen wir sie auch oft beobachten können überstehen sie ausgezeichnet auf Grund der Nahrungsvorräte, die sie das gesamte übrige Jahre hindurch sammeln und vergraben. Und finden auch bei Schnee die meisten dieser ihrer alten Verstecke mühelos.

Das Genie Kurt Gödel

Kurt Gödel – geboren 1906 in Brünn in der Habsburger Monarchie – war ein österreichischer Mathematiker der im Zuge seines Studiums an der Wiener Universität Anschluß an den von Moritz Schlick gegründeten Wiener Kreis fand, der sich der Verwissenschaftlichung der Philosophie durch den Einsatz mahematischer Methoden der Logik verschrieb. Die Studien Gödels folgten zunächst den Arbeiten von David Hilbert, der daran arbeitete, die Widerspruchsfreiheit der Mathematik darzustellen, was auch bald breite Anerkennung fand.

Gödel wurde Dozent für Mathematik an der Universität Wien. Obwohl nicht Jude, war er in Wien immer Wieder Anpöbelungen von Menschen ausgesetzt, die ihn als Vertreter einer Wissenschaft, die als „verjudet“ galt, ansahen. Nach dem „Anschluß“ Österreichs 1938 an das Deutsche Reich verlor Gödel seine universitäre Stellung. Er heiratete im selben Jahr Adele Porkert und beschloß, Österreich – inzwischen zur Ostmark geworden – zu verlassen.  Mit der Transsibirischen Eisenbahn erreichte er durch die Sowjetunion fahrend schließlich Japan und von dort aus die USA. Da er schon einen in Fachkreisen bekannten Namen hatte, gelang ist ihm, sich an der angesehenen Universität Princeton in New Jersey anzusiedeln, an der auch schon der um 25 Jahre ältere Albert Einstein lehrte.

Gödel fiel schon früh durch mehrere Arbeiten zu verschiedenen Aspekten der Mathematik, insbesondere zur Logik, in Fachkreisen auf. Seine wissenschaftliche Sternstunde ergab sich aus seinem Gedanken, mit den Methoden seines Faches der Mathematik die Widerspruchsfreiheit dieser Wissenschaft zu untersuchen. Aus diesem Gedanken entstand sobald ein Theorem, dass unter dem Titel „der Gödel’sche Unvollständigkeitssatz“ in die Geschichte seines Faches eingehen sollte. Mit seiner Arbeit zeigte Gödel mit mathematischen Methoden, dass der Einsatz eines Axiomensystems die Widerspruchsfreiheit der Mathematik nicht zu beweisen imstande ist. Er zeigte, dass es in der Mathematik immer wieder Aussagen gibt, die mit den Methoden der Mathematik weder bewiesen noch widerlegt werden können. Vom Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Arbeit weg galt Gödel in der Fachwelt als unumschränktes Genie. Der Inhalt seiner Aufsehen erregenden Arbeit wurde sehr rasch in ihrem gesamten Umfang von der Fachwelt anerkannt.

Gödel fand in Princeton eine Anstellung am Institute for Advanced Studies, wo er auch sein gesamtes weiteres Leben verbringen sollte. Von 1947 an war er amerikanischer Staatsbürger.

Es entstand dort auch eine Freundschaft mit Albert Einstein, mit dem er eine intensive viele Jahre anhaltende Diskussion über physikalisch-mathematische Fragen und Probleme kultivierte, in der sich beide – oft in gemeinsamen Sparziergängen auf dem grünen Campus in Princeton –  gegenseitig befruchteten.

Kurt Gödel starb 1977 in Princeton.

Brunelleschis Kuppel

Im Jahre 1296 entschloss man sich in Florenz zum Bau eines Domes und noch im selben Jahr wurde mit seinem Bau begonnen. Nach 80jähriger Bauzeit unter Verantwortung der Florentiner Wollweberzunft wurde das Langhaus 1379 für Gottesdienste in Gebrauch genommen. Der berühmte Maler und Universalkünstler Giotto hatte dazu einen Campanile errichtet. Allein – der Dom hatte noch keine Kuppel. Zu deren Bau veranstaltete die Gemeinde Flozenz einen Architektenwettbewerb.  Der Flozentiner Goldschmied Filippo Brunelleschi

beteiligt sich an diesem Wettbewerb. Bei der Anfertigung der großen Bronzetüren des Baptisteriums war er noch Lorenzo Ghiberti unterlegen. Jetzt aber gewann er den Wettbewerb um die Errichtung der Kuppel.

Sie sollte einen unglaublichen Durchmesser von 45 m und eine Höhe von 107 m haben. Noch nie zuvor war eine derat gewaltige Kuppel gebaut worden. Viele Architekten und Baumeister hielten die Verwirklichung solcher Dimensionen für nicht möglich. Bruenlleschi jedoch legte den Entwurf vor, die vorsah, dass zwei ineinander liegende Schalen gebaut werden sollten. Pate stand bei all dem das römische Pantheon ein Wunder das Baukunst des Altertums. Die Errichtung dieses einmaligen Bauwerks erfolgt dann ohne dass man ein Gerüst dafür benötigt. Das Ergebnis war ein einzigartiges Bauwerk, das viele als den wahren Höhepunkt der Renaissance ansehen.

Pytheas – der griechische Entdecker des europäischen Westens

Der Grieche Pytheas lebte im 4. Jahrhundert vor Christus. Man weiss nur sehr wenig über ihn. Deshalb blieb er bis heute in der Geschichtsschreibung ziemlich unbekannt, obwohl er zu seiner Zeit ganz erstaunliche Leistungen erbrachte.

Offenbar wurde er um das Jahr 370 v. Chr. wahrscheinlich in der griechischen Kolonie Massilia – dem heutigen Marseille – geboren. Er war ein Seefahrer und  ein Karthograph und Geograph und jedenfalls auch ein Abenteurer. Während die Griechen zu dieser Zeit die Küstengegenden des Mittelmeeres schon recht gut kannten, war alles was darüber hinnausging für sie eine Terra incognita. Pytheas dürfte der erste Grieche gewesen sein, der die Gefilde des Mittelmeeres verließ und durch die „Säulen des Herkules“ – die heutige Straße von Gibraltar – das Mittelmeer hinter sich ließ und westwärts und sodann nordwärts ins Unbekannte hinaussegelte,  in die Weiten des Atlantiks.  Genau in jenen Jahren, in denen Alexander der Große an der Spitze seines gewaltigen Heeres im Osten tief nach Asien eindrang, erforschte Pytheas im Alleingang den Westen und Nordwesten des europäischen Kontinents.

Nach dem heutigen Stand der Forschung gelang ihm in dieser frühen Zeit ganz Erstaunliches:  Sein Schiff fuhr die Küsten des heutigen Spaniens und Frankreichs entlang und erreichte im Süden der Insel – wahrscheinlich in Cornwall – englischen Boden. Pytheas segelte um ganz England herum und drang bis nach Thule vor. (Ob es sich hiebei um die Hebriden Inseln handelt oder sogar um das weit entfertne Island ist unbekannt).

Nach seiner Rückkehr berichtete er in Griechenland von ganz fremdartigen Erscheinungen, die nie eines griechischen Menschen Auge erblickt hatte. Etwa vom Phänomen der Gezeiten,  des sich mit Flut und Ebbe hebenden und senkenden Meeresspiegels. Er erzählt von Himmelserscheinungen, die man im Mittelmeer nicht kannte – etwa von der Mitternachtssonne. Er konnte Ortsbestimmungen mit einem Winkelmeßgerät feststellen. Und er schilderte die Begegnungen mit völlig fremden Tieren, von denen man im Mittelmeer nichts wußte. Seine Berichte waren in den Augen seiner Zeitgenossen so bizarr, dass man ihnen zumeist keinen Glauben schenkte. Die von ihm angefertigten Landkarten der neuen Länder jedoch waren von einer ganz erstaunlichen Genauigkeit und bildeten die Grundlage für die ersten Landkarten der damaligen Welt, die Ptolemäus vorlegte.

Der neue Gehry-Turm in Arles

Arles ist eine sehr alte Stadt in Südfrankreich, eine römische Stadt. Schon im Altertum hatte sie große Bedeutung. Dorthin baute nun der große Architekt Frank Gehry – der auch das futuristische Museum in Bilbao errichtete – ein Museum in Form eines Turmes mit 56 Metern Höhe. Der Grundriss dieses Baues ist mit seiner runden Form eine Hommage an das antike römische Amphitheater in Arles.

Der Museumsturm ist an seiner Aussenfläche mit 11.000 Aluminiumplatten verkleidet. Diese in verschiedenen Winkel am Gebäude angeordneten Platten widerspiegeln die Farben der Umgebung in vielfältiger Weise. Sie reflektieren die Natur in ihren jeweiligen Farben und lassen das Gebäude ganz nach Lichteinfall und Wolkenstand zu verschiedenen Zeiten des Jahres und des Tages jeweils in anderen Farben erscheinen. Für Frank Gehry ist diese Architektur vor allem eine Referenz an die Kunst der Antike – eine Architektur, die in Menschen Gefühle hervorrufen soll. Der Turm wird keine 2.000 Jahre bestehen, wie es das alte Amphitheater tut, aber er ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Lichtfigur ihrer Umgebung, die den Menschen einfach Freude bereiten möge……

Der einzigartige Mauersegler

Die auch bei uns heimischen, im Gefieder auf den ersten Blick völlig  unscheinbaren  Mauersegler stellen selbst in der wunderbaren Vogelwelt einzigartige Geschöpfe dar.  Sie sind den Schwalben verwandt und zumeist zwischen 17 und 18 cm groß und werden bis zu 20 Jahre alt. Ihre Nistplätze liegen oft in alten Gemäuern („Mauern“) oder Dächern.  Freilich: obwohl unsere Breitengrade die bevorzugten Lebenshabitate dieser Vögel sind, bekommt man sie nur äußerst selten zu Gesicht – verbringen sie doch die allermeiste Zeit ihres Lebens fliegend  in der Luft (= Aeronauten).  Dort in den Lüften können sie sich über sehr lange Zeiträume hinweg aufhalten, ohne auf den Boden zurückzukehren.  Sie fressen und trinken in der Luft und schlafen (!!!)  in der Luft. Sie können auch über ganz lange Strecken ohne Energieaufwand gleiten („segeln“) und steigen immer wieder in Höhen von 2.000 m in die Lüfte.  Selbst ihre Paarungen erfolgen im Fliegen.  Mauersegler sind Zugvögel.  Zum Brüten leben sie etwa 3 1/2 Monate in unseren Breitengraden.  Die Wintermonate verbringen sie im Süden,  zumeist auf dem afrikanischen Kontinent, nicht selten im südlichen Afrika und legen zwischen hier und dort alljährlich sehr lange Flugstrecken zurück. Während ihres Lebens können sie 4 Mio km (!!!)  zurücklegen – was der 10fachen Entfernung von der Erde zum Mond entspricht. Auch erreichen Mauersegler Geschwindigkeiten von bis zu 200km/h (!!!). Ihre Füsse sind äußerst klein und verschwinden während des Fluges vollkommen unter dem Gefieder.

Das Theater in Epidaurus

Das gigantische Theater von Epidauros auf dem östlichen Peloponnes wurde vor 2  1/2 Jahrtausenden  errichtet.  Auf der riesigen, halbrunden Tribüne fanden bis zu 14.000 Zuschauer Platz und in römischer Zeit durch Zubauten sogar 21.000. Von jedem einzelnen Sitz hat man einen perfekten Blick auf die Bühne und selbst in den obersten Reihen kann man die Worte der Schauspieler tief unter einem sehr gut verstehen.  Eindrucksvoll sitzt jeder Zuschauer inmitten des gigantischen steil aufragenden Bauwerks unter freiem Himmel.  Die Blicke gehen weit in die Hügellandschaft Argoliens hinaus.

Die Anlage ist gut erhalten und man bekommt auch heute einen guten Eindruck davon, wie sie nach ihrer Errichtung auf die damals lebenden Menschen gewirkt haben muss. Das Theater steht inmitten der Wiesen und Felder in der Landschaft. Es stellt einen der großen Kulturbauten des  europäischen Altertums dar. Auch in unseren Tagen wird es noch für Theateraufführungen benutzt. So steht die Königstocher „Elektra“ des Sophokles unten auf den Steinen und betrauert ihren ermordeten Vater.

 

Das Wunder Wikipedia

Die Wikipedia begann als eine ehrgeizige Idee

…eine freie Enzyklopädie zu erschaffen, geschrieben von Freiwilligen, für jeden auf der Welt. Es schien unmöglich.

Innerhalb von 20 Jahren hat sich die Wikipedia zur größten Sammlung von Freiem Wissen in  der Geschichte entwickelt.  https://wikimediafoundation.org/de/wikipedia20/

Mit diesen Worten feiert Wikipedia im Jänner 2021 ihren 20. Geburtstag!! Als ich vom Projekt „Wikipedia“ zum ersten Mal hörte, dachte ich  – wie wohl alle zu dieser Zeit – „das kann doch wohl nicht funktionieren“.  Aber das Gegenteil ist geschehen. Wikipedia als Projekt, bei dem sich mit großen Mühe und viel Enthusiasmus die Menschen ihr eigenes Lexikon schreiben und stets ergänzen und aktuell halten, war und ist über alle Maßen erfolgreich. In den 2 Jahrzehnten ihrer Entwicklung hat Wikipedia in so gut wie allen Wissensgebieten Qualitätsstandards erreicht, die umfassende wissenschaftliche Anerkennung gefunden haben – auf die man sich heute voll verlassen kann. Allein der Umfang dieses Online-Lexikons hat alle vielbändigen Großlexika der Vergangenheit in den Schatten gestellt – von der Aktualität  (manchmal sogar: Tagesaktualität), die gedruckte Lexika natürlich nie aufweisen konnten, ganz zu schweigen. Dazu kommen alle Multimedia-Möglichkeiten des Internets die hier für lexikalische Zwecke voll genützt werden –  wie Tondokumente und Videos

Zum ersten Mal in der Geschichte haben mit Wikipedia nun auch kleinere Sprachgebiete wie etwa die skandinavischen und  baltischen Staaten  Lexika in ihrer eigenen Sprache.  Wikipedia erscheint gegenwärtig in 305 verschiedenen Sprachen.

So stellt die unentbehrlich gewordene Wikipedia heute für sehr viele Menschen rund um den Erdball in ihrer täglichen Arbeit und auch bei ihren vielfältigen Interessen ein Instrument dar, das den Gedanken nahe legt, wie denn das in vorwikipedia Zeiten überhaupt gewesen ist. Wikipedia begleitet viele Menschen jeden Tag. Und beantwortet die meisten Fragen, die sich einem im Leben so  stellen in oft umfassender Weise.

Dazu kommt, dass Wikipedia eine der meistangeclickten Websites der Welt darstellt – gleich nach den größten Suchmaschinen und Online-Marktplätzen. Und dabei (ganz zum Unterschied von allen anderen erfolgreichen Websites) auf jene Milliarden-$-Einnahmen verzichtet, die sie ohne Mühe erzielen könnte.  Es ist diese totale Unabhängigkeit, die die Voraussetzung für die Qualitätsstandards von Wikipedia darstellt. Wikipedia ist vollständig jene  unbestechliche und von fremden Interesse unbeeinflusste  „Free Encyclopedia“, als die sie vom amerikanischen Internetunternehmer Jimmy Wales 2001 gegründet wurde.

Freilich: Konkurrenz unter verschiedenen lexikalischen Produkten sucht man heute meist vergebens. Die Encyclopedia Britannica und den Großen Brockhaus gibt es heute nicht mehr. Sie sind von der Wikipedia vom Markt verdrängt worden. Wikipedia hat heute eine Monopolstellung im Bereithalten des Wissens dieser Welt erreicht, die in Zukunft wohl Gegenstand von Diskussionen werden wird. Diskussionen, die sicher auch in Wikipedia geführt werden werden.

 

 

 

 

Der erfolgreiche Sklavenaufstand auf Haiti

In der Geschichte der Menschheit hat es viele Sklaven-aufstände gegeben. Der bekannteste im Altertum war wohl der Aufstand des römischen Sklaven und Gladiators Spartacus und seiner Gefährten im Jahre 72 v.Chr., der große Wucht erreichte. Wie die meisten dieser Aufstände scheiterte diese Erhebung von Sklaven und Spartacus fand den Tod am Kreuz.

Ein Sklavenaufstand der erfolgreich war – was so gut wie nie vorkam – war jener des aus dem afrikanischen Benin stammenden  Sklaven Francois-Dominique Toussaint Louverture auf der Insel Haiti in der Karibik zu Ende des 18. Jahrhunderts.

Am Vorabend dieses Sklavenaufstandes bestand die Bevölkerung Haitis („bergiges Land“)  zu über 90% aus von Afrika eingeschleppten Sklaven. In manchen Jahren kamen auf diese Weise gewaltsam 40.000 neue Sklaven ins Land. Immer wieder gelang etlichen von ihnen die Flucht aus ihrem Leben als Leibeigene. So lebten in Haiti Gruppen von Sklaven in abgelegenen, schwer zugänglichen Gegenden in der Bergen. Oft überfielen sie Plantagen und töten manchmal auch Sklavenhalter.

Der Sklavenaufstand auf Haiti wurde stark durch die Ereignisse der Französischen Revolution beeinflusst ja durch diese erst ermöglicht. In Begleitung ihrer Herren hielten sich Sklaven aus Haiti bisweilen in Frankreich auf und verbreiteten nach ihrer Rückkehr die Ideen der Menschenrechte, die sie im Frankreich der Revolution ab 1789 kennengelernt hatten. Der Aufstand der Sklaven in Haiti begann im August 1791 unter ihrem geistigen Führer Toussaint Louverture, der zu diesem Zeitpunkt als Sklave bereits die Freiheit durch seinen Herrn erhalten hatte. Verwoben in einen komplexen Prozess kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen den Kolonialarmeen Spaniens und Frankreichs die um die Vorherrschaft auf Haiti kämpften und einen darauf folgenden Bürgerkrieg sicherte Toussaint Louverture seiner Revolution den Sieg. Er selbst wurde jedoch von einer von Napoleon nach Haiti entsandten Armee verhaftet , nach Frankreich deportiert und starb dort 1803 in der Gefangenschaft – nur wenige Monate, bevor sich Haiti am 1. Jänner 1804 für unabhängig erklärte und sich als einer der ersten Staaten vom Kolonialstatus befreite. Heute stehen Denkmäler Toussaints an vielen Orten Haitis und er genießt den Status als Schöpfer des Staates Haiti, der heute jedoch zu den ärmsten Gebieten Südamerikas und der Karibik gehört.